DTM

Nico Müller feiert zweiten DTM-Sieg

Im bisher heißesten DTM-Rennen der neuen Turbo-Ära war der neue Audi RS 5 DTM das Maß der Dinge.

11. Juni 2019 | Autor: Sören Pröpper
DTM: Nico Müller feiert zweiten DTM-Sieg
Foto: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel

Nico Müller gewann in Misano (Italien) souverän das Sonntagsrennen vor BMW-Pilot Philipp Eng. René Rast kam trotz eines Reifenschadens als Dritter ins Ziel und baute seine Tabellenführung aus. Nach einem insgesamt starken Auftritt in Italien führt Audi alle drei Wertungen der DTM an.

„Was für ein großartiges Gefühl!“, jubelte Nico Müller nach dem zweiten DTM-Sieg seiner Karriere und dem ersten für das Audi Sport Team Abt Sportsline seit fast zwei Jahren. „Wir haben sehr hart und sehr lange dafür gearbeitet. Die Jungs haben dieses Ergebnis mehr als verdient. Der Sieg heute ist toll für Audi und ABT. Danke für das großartige Auto! Der Audi RS 5 DTM war hier in Misano extrem stark. Das in einen souveränen Sieg umzumünzen, mit einem guten Start und einer starken Performance vor allem nach dem Reifenwechsel, ist großartig. Jetzt freue ich mich schon auf den Norisring!“

2016 hatte Müller auf dem Norisring sein erstes DTM-Rennen gewonnen. Auf seinen zweiten DTM-Triumph musste der 27 Jahre alte Schweizer, der bei Audi auch Test- und Entwicklungsfahrer in der Formel E ist, fast drei Jahre warten.

In Misano verbesserte sich Müller mit einem Blitzstart vom vierten auf den zweiten Platz. In der 14. Runde eroberte der Schweizer die Führung, als René Rast durch einen Reifenschaden zurückgeworfen wurde. Nach seinem Boxenstopp konnte sich Müller mit dem neuen Satz Reifen immer weiter von seinen Verfolgern absetzen und schließlich mit 7,628 Sekunden Vorsprung die Ziellinie als Sieger überqueren.

René Rast hatte sich nach seiner Pole-Position am Samstag auch am Sonntag den besten Startplatz gesichert. Auf den ersten Metern fiel der Pilot des Audi Sport Team Rosberg auf den dritten Platz zurück und wurde noch in der Startrunde in eine Kollision verwickelt. Trotzdem benötigte Rast nur neun Runden, um sich die Führung zurückzuholen. Die Hoffnungen auf einen weiteren Sieg machte jedoch der Reifenschaden zunichte.

„Das war ein sehr schwieriges Rennen für mich“, sagte Rast. „Mein Start war nicht besonders gut. Ich habe einige Positionen verloren und war in Kurve 8 im Sandwich zwischen Marco (Wittmann) und Jonathan (Aberdein). Dass Marco dadurch ausgeschieden ist, tut mir leid, aber ich konnte nichts machen. Jonathan hat mich getroffen und ich dann Marco. Nachdem ich mir die Führung geholt habe, hatte ich den Reifenschaden. Danach konnte ich den zweiten Reifensatz im Verkehr nicht richtig zum Arbeiten bringen. Platz drei ist gut für die Meisterschaft, aber das beste Rennen war es für mich heute nicht.“

Müllers Teamkollege Robin Frijns startete am Sonntag erstmals in seiner DTM-Karriere aus der ersten Reihe und führte das Feld acht Runden lang an. Weil die Reifen stark abbauten, ließ der Niederländer Rast und Müller vorbei, ehe er von Loïc Duval berührt wurde und sich drehte. Mit dem zweiten Reifensatz kämpfte sich Frijns noch auf Platz vier nach vorn und erzielte dabei die schnellste Rennrunde.

Pietro Fittipaldi holte mit Platz fünf das bisher beste Ergebnis seiner noch jungen DTM-Karriere. Der Brasilianer vertrat Jamie Green, der in Misano wegen einer Blinddarmoperation pausierten musste. Mit seinen Punkten half er mit, dass das Audi Sport Team Rosberg wieder die Führung in der Teamwertung der DTM übernehmen konnte.

Jonathan Aberdein vom Kundenteam WRT Team Audi Sport bestätigte mit Startplatz drei seine starke Leistung vom Vortag und holte mit Platz sieben ebenfalls sein bisher bestes Ergebnis in der DTM. MotoGP-Star Andrea Dovizioso sorgte auch bei seinem zweiten DTM-Rennen für Furore. Von Startplatz 14 aus kämpfte der Ducati-Werksfahrer um ein Top-Ten-Ergebnis, ehe er sich spektakulär drehte und ans Ende des Feldes zurückfiel.

Unter Wert geschlagen wurde am Sonntag das Audi Sport Team Phoenix. Loïc Duval kassierte für seine Kollision mit Robin Frijns eine Durchfahrtstrafe und verlor so die Chance auf eine Wiederholung seines Podiums vom Samstag. Mike Rockenfeller wurde bereits in der ersten Runde zum Reifenwechsel an die Box gerufen, weil sein Team eine Safety-Car-Phase befürchtete. Die kam jedoch nicht. Als Zehnter rettete „Rocky“ noch einen Punkt.

„Ein fantastisches Rennen mit einem insgesamt tollen Ergebnis für uns“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Nico (Müller) hat heute eine sehr starke Leistung gezeigt. Sein Start war super und er war das ganze Rennen konstant schnell. René (Rast) hatte mit seinem zweiten Reifensatz zu kämpfen. Möglicherweise war sein Auto nach dem Kontakt mit Aberdein und Wittmann in der ersten Runde auch beschädigt.“

Mit diesem guten Ergebnis in Misano baute Audi auch die Führung in der Herstellerwertung der DTM aus. Vor dem Heimspiel auf dem Norisring am 7./8. Juli liegt Audi mit 340 Punkten vor BMW (263) auf Platz eins. In den ersten sechs Rennen der neuen Turbo-Ära gingen 13 von 18 möglichen Podiumsplatzierungen an den Audi RS 5 DTM.

Text: Audi